Neiiiiiiin, keine Sorge,
ich rechne hier mit Nix und Niemandem heute ab, es geht viel mehr darum, Bilanz
zu ziehen. Meine ganz persönliche Jahresbilanz, wie ich sie immer am letzten
Tag des Jahres ziehe.
Letztes Jahr hatte
ich ja zu Weihnachten Glücksgläser verschenkt. Ein Glas, in dem man das ganze
Jahr über Erlebnisse, Begegnungen, schöne Momente, oder was einem auch immer
wichtig war, sammeln konnte, um es dann wie heute zu öffnen. Für mich selbst
habe ich dabei auch eines gemacht.
Dass es in diesem
Jahr besonders wichtig war, Glücksmomente festzuhalten, war mir beim Basteln
der Gläser ehrlich gesagt noch nicht so klar. Denn ich muss sagen, es war
nicht unbedingt das dollste Jahr in meinem Leben. Um ehrlich zu sein, war es
eigentlich sogar das härteste überhaupt. Auch sicher ein Grund dafür, warum es
hier immer so ruhig war, aber zum Bloggen braucht man Zeit und vor allem auch
Muße und die hatte ich nicht wirklich. Ich habe lange überlegt, ob ich es hier
überhaupt thematisieren soll, aber es gehört eben zu meinem Leben dazu und der
Blog war und ist eben auch immer ein Teil davon und deshalb denke ich, kann ich
davon auch berichten, wenn auch mit wenigen Details (die gehören eben dann doch
nicht hierher).
Aber
es ist nun mal so, dass mein Mann und ich uns in diesem Jahr getrennt haben. Es
war ein langer Weg der Entscheidung, dieser wurde von uns beiden gefällt und
wir sind damit auch völlig im Reinen. Mein Mann ist mittlerweile ausgezogen,
mein Sohn und ich sind im Haus geblieben. Ich bin sehr dankbar und glücklich
darüber, dass wir uns ein freundschaftliches Verhältnis bewahren konnten und
dass ein normaler Umgang auch möglich ist. Ich weiß, bei vielen ist das nicht
so (und es gibt sogar viele, die das nicht nachvollziehen können), aber ich
kann sagen, dass uns dies wirklich gelungen ist. So haben wir beispielsweise
Weihnachten zusammen feiern können und unterstützen uns auch so gegenseitig im
Alltag, wo wir können. Das macht es zum einen natürlich für einen selbst viel
leichter, aber auch für unseren Sohn ist dies das Allerberste. Ich konnte auch
bisher nicht erkennen, dass er irgendwelche "Schäden" davon getragen
hat und ich hoffe sehr, dass dies auch so bleibt. Doch nur weil man sich im
Guten trennt, heisst das natürlich noch lange nicht, dass es automatisch
leichter ist. 17 gemeinsame Jahre sind ne verdammt lange Zeit, man hat viel
zusammen er- und auch durchlebt und wenn man dann irgendwann feststellen
muss, dass man es trotz aller Hochs und Tiefs nicht geschafft hat, dann ist das
zum Einen sehr bitter, aber vor allem sehr schmerzhaft.
Mittlerweile geht's
mir wieder ganz gut damit, aber klar, dass es an Tagen wie heute (wo man ja nicht nur
zurück, sondern auch nach vorne blickt) nicht immer ganz einfach ist.
Und deshalb habe ich
mich heute morgen umso mehr gefreut, als ich mein Glücksglas geöffnet und den
ersten Zettel geöffnet habe. Erstaunlicherweise war das Glas -obwohl ich
dachte, es sei ein nicht so dolles Jahr gewesen- randvoll. An Vieles hab ich
schon gar nicht mehr gedacht und umso schöner war es dann, sich nochmal an all
das Erlebte zu erinnern und sich daran zu erfreuen. Es waren wirklich sehr sehr viele wunderbare, schöne und (für mich) bewegende Momente dabei. Und eines habe ich in diesem Jahr auch gelernt: wie wichtig gute Freunde und der familiäre Rückhalt sind. Ich bin sehr dankbar, um jeden einzelnen, der in meinem Leben ist.
Das waren wie gesagt schöne Erinnerungen und Erkenntnise, was mir die Zuversicht gibt, dass nächstes Jahr alles mindestens genauso gut,
wenn nicht sogar noch besser wird. Und genau deshalb freue ich mich umso mehr
nun auf die anstehende Silvestersause (bei Freunden) und freue mich auf alles
was das Leben noch so für mich übrig hat.
Ich wünsche Dir
ebenfalls einen guten Rutsch und ein ganz bezauberndes 2020!
***
Liebe Grüße
Pamy
Viele Menschen
versäumen das kleine Glück,
während sie auf das
Große vergebens warten.
(Pearl S. Buch)