Aber natürlich hat der Blog nicht nur bzw. eigentlich gar nicht mein Leben verändert, nur weil das Umfeld nun weiß, was ich sonst so tue bzw. was ich da als Hobby hab. Das wissen sie von meinen anderen Hobbies ja auch. Vielmehr passiert durch den Blog als Solches einfach ganz schön viel in meinem Leben. Zum einen haben sich Interessen von mir verändert oder wurden schlicht und ergreifend einfach komplett neu geweckt.
So war das Fotografieren früher beispielsweise überhaupt kein Thema für mich. Ich hatte ne einfache Digitalkamera und hab halt dann und wann ein paar Bilder gemacht. Fürs Familienalbum eben. Oder das Baby, wenn es das erste Mal sein Breichen bekommt. Sowas halt. Aber durch das Bloggen wurde mir eines ganz schnell klar: ein guter Blog braucht gute Fotos, zumindest war mir das wichtig und eines wurde relativ schnell noch viel viel klarer: meine Möglichkeiten waren hier sehr begrenzt.
Technisch, aber noch viel entscheidender: ich hatte schlicht und ergreifend keine Ahnung wie man gute Fotos macht. So hab einfach mal drauflosgeknipst, ausprobiert und experimentiert. Dass mir das irgendwann Spaß machen könnte, hätte ich Anfangs nicht wirklich gedacht. Aber ich habe mich entwickelt, meine Bilder wurden mit der Zeit besser, die Technik auch und mein Blick wurde geschärft. Ich habe irgendwann meinen ganz eigenen Blick fürs Fotografieren bekommen und das bereitet mir mittlerweile soviel Freude, dass ich den ganzen Tag Bilder -zum Leidwesen meiner family- machen könnte. Selbst ausm fahrenden Auto raus (als Beifahrer natürlich, nicht dass die örtliche Bußgeldstelle das hier liest. Man weiß das ab jetzt ja nicht mehr *grins*). Ich liebe es, schöne Motive und Landschaften aus der Fotoperspektive zu betrachten und einzufangen. So entstand auch mein Instagram-Account, den ich eigentlich ausschließlich dazu nutze, meine Bilder zu teilen und mich im Bereich der Fotografie mit anderen auszutauschen. Dass ich da mittlerweile über 850 Follower habe, hätte ich anfangs wohl auch nicht gedacht. Also auf jeden Fall ein Feld, dass ich ohne Blog sicher nicht erreicht hätte.
Kreativ betätigt hab ich mich zwar schon immer. Aber mal ein eigenes Gewerbe betreiben und die Sachen verkaufen? Das wäre ohne meinen Blog sicher auch niemals nie passiert. Klar, ich wollte das schon irgendwie als Kind, wenn ich meine Bastelsachen für 10 Pfennig an meine Eltern oder Verwandte verkauft habe. Da hab ich mir schon mal vorgestellt, wie das wohl so wäre, wenn man erstmal groß ist. Lange wollte ich auch Goldschmiedin werden oder beim Berufsfindungstest in der Schule kam Modistin (also Hutmacherin) bei mir heraus. D.h. irgendwas in diese Richtung war wohl schon immer da, auch wenn mein eigentlicher Beruf mit dieser Richtung Null Komma Null gemein hat. Verwaltungsfachwirtin passt da vermutlich so gar nicht rein. Aber durchs Bloggen war ich eben ambitioniert und inspiriert und hab auch Vieles gemacht. Irgendwann wird man dann natürlich auch von Außen gefragt, ob man was für sie machen kann, aber das darf man ohne Gewerbeschein natürlich nicht. Dennoch gefiel mir der Gedanke, dass andere Menschen Dinge, die ich selbst mit meinen eigenen Händen erschaffe, tragen und gerne haben. Nach ganz langer Zeit der Überlegung, hab ich mich dann irgendwann dazu durchgerungen, diesen Schritt zu gehen. Nun nehme ich an Märkten teil und betreibe einen DawandaShop. Aber eben wieder mit der Einstellung "Wenns nix wird, lass ichs eben wieder" und heute bin ich froh, dass ich auch das gemacht habe. Aber ohne den Blog??? Niemals.
Und so sieht es aus, das Resümee nach einem knappen halben Jahrzehnt. Ob ich die 10 Jahre voll bekomme? Keine Ahnung, denn mit Bedauern muss ich leider feststellen, dass sich das Bloggen in den letzten 1-2 Jahren sehr verändert hat. Viele haben aufgehört, Neue kommen kaum noch dazu. Seit Google Blogspot nicht mehr unterstützt, kommen nur noch kaum, oder eigentlich gar keine Follower mehr hinzu. Bzw. Einige werden sogar gelöscht. Auch wenn sich meine Staistik mittlerweile auf etwas über 1.000 Klicks am Tag eingependelt hat, merke ich dennoch, dass es anders geworden ist. Viele sind einfach komplett zu Instagram übergewandert. Dort geht alles schneller und einfacher - vielleicht einfach ein Ausläufer unserer schnelllebigen Gesellschaft. Ich selbst mag das aber gar nicht so gerne. So einen megalangen Text (ich danke allen, die überhaupt noch bis hierhin gelesen haben *lach*), wie diesen hier, könnte man da definitiv nicht schreiben und entsprechend oberflächlich geht es dort auch zu. Dennoch geht der Trend immer mehr dort hin und ich befürchte allmählich immer mehr, dass die Bloggerei irgendwann auslaufen wird. Aber ich halte durch, denn ich machs unglaublich gerne. auch wenn es in Zeiten wo es ein bisschen stressiger bei mir zugeht, vielleicht auch mal weniger von mir zu lesen gibt. Aber neben dem Leben 2.0 gibts eben auch das Leben 1.0 und das sollte (und tut es auch) immer vorgehen.
So, aber jetzt genug geschrieben. Schluss. Aus. Ende.
Liebe Grüße
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Pamy
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