Dienstag, 31. Mai 2016

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Gestern war ein in der Tat echt bewegender Tag. Wie ich morgens bereits schon in meinem Post schrieb, sind auch wir hier vom Unwetter betroffen gewesen. Nicht die Stadt, in der ich heute lebe, nicht ich persönlich, dafür aber mein Heimatdorf. Weil ich helfen wollte, bin ich nach der Arbeit vorbeigefahren und was ich dort gesehen habe, war echt heftig. Das Haus meiner Schwester mit ihren 20.000€ Schaden, das Anwesen meiner Tante und meines Onkels, bei dem alles mit Wasser voll stand, aber auch mein Elternhaus, in dem ich 21 Jahre meines Lebens verbracht habe. Auch wenn meine Eltern selbst heute dort ebenso nicht mehr wohnen, so hatte ich trotzdem einen dicken fetten Klos im Hals, als ich mit meiner Mutter davor stand und wir gesehen haben, wie es dort gestern ausgesehen hat. Was die ehemaligen Nachbarn dann von sich und ihren Erlebnissen erzählt haben, hat dem Ganzen noch eins draufgesetzt.

Die Straße (siehe Bild unten links), die es da mal gab, gibt es jetzt einfach nicht mehr. Wasser, das den Asphalt einfach so mir nix dir nix weghaut, ist -zumindest für mein Verständnis- absolut unglaublich. Vom Rest ganz zu schweigen. Jeder war betroffen, aber wirklich jeder - egal ob Wasser im Keller, im Haus, Auto kaputt, die Wohnung im Eimer oder was auch immer. In dieser besagten Straße hat z.B. kein Auto überlebt und somit ist es auch völlig egal ob die Straße nun kaputt ist oder nicht, denn fahren kann derzeit ja sowieso keiner mehr. Ich weiß noch, wie wir 1993 -beim sogenannten Jahrhunderthochwasser-  genau an dieser Stelle standen und es nicht fassen konnten, dass eine Straße einfach so zum Bach werden kann. Damals dachten wir noch, sowas kann es nicht geben und sowas erleben wir auch nie mehr wieder. Jetzt wurde man eben eines Besseren belehrt. Wobei wir ja noch Glück hatten. Kaum vorstellbar, aber andere (Kreise) hats ja noch schlimmer erwischt.

Gegen Naturgewalten kann der Mensch eben nicht anstehen, da kann er einfach nix dagegen tun. Da stehste einfach nur da - wie der Ochs vorm Berg. Und das Schlimme ist, dass man sich daran in Zukunft klimabedingt wohl auch wirklich gewöhnen muss. 



Jedoch kann der Mensch eines tun, er kann sich gegenseitig helfen und was ich da gesehen habe, war wirklich grandios. Da wurde -und zwar nicht nur von den Rettungskräften- echt Tolles geleistet, denn obwohl man selbst Wasser im Keller hatte, wurde zuerst denen geholfen, die es noch schlimmer getroffen hat. Mal von dem einen Beispiel abgesehen, der einfach die Rollläden heruntergemacht hat, als er gesehen hat, was da in der Nachbarschaft los ist. Getreu dem Motto: Was ich nicht sehe, geht mich nichts an. Die gibt es halt leider Gottes auch.

Besonders zum Tragen kommt in diesen Tagen natürlich auch die Bedeutung aller Rettungsorganisationen und ganz speziell dabei die der Feuerwehren. Tag und Nacht im Einsatz - und das dabei auch noch völlig ehrenamtlich, als Dienst am Nächsten. Ihr glaubt gar nicht wie froh ich bin, dass das schlechte Image von einst immer mehr verblasst und die Bevölkerung diese wichtige Arbeit auch mittlerweile echt zu schätzen weiß. Das hat man wirklich auch gestern gesehen, wie dankbar die Bevölkerung für die Hilfe war, aber es zeigen auch sonst die ganzen Umfragewerte, bei denen die Feuerwehrleute in der Kategorie "vertrauenvollste Berufsgruppe" seit Jahren Platz 1 belegt. Das ist einfach toll. 

Umso stolzer war ich dann  auch wirklich, als ich gestern Abend nach all den Eindrücken nach Hause kam und die Zeitung aufschlug. Eine ganze (Sonder-)Seite in der Tageszeitung wurde den Jugendfeuerwehren in unserem Landkreis gewidmet. Ein wirklich toller Bericht und ich durfte sogar auch ein bisschen was dazu sagen. So ein Interview gibt man ja auch nicht alle Tage ;)

Dennoch gab es auch traurige Nachrichten - vier Tote hat das Unwetter in Baden-Württemberg zu verzeichnen. Darunter auch ein Feuerwehrmann, der beim Versuch, einen anderen Menschen zu retten, sein eigenes Leben verlor.

In Gedanken bin ich bei den Angehörigen und allen sonstigen Betroffenen. Alltagssorgen werden da ganz schnell zur Nichtigkeit, denn es gibt in der Tat Schlimmeres, als das kleine Wehwechen und Zipperlein am großen Zeh oder sonst wo. Es könnte nämlich schlimmer sein. Man sieht es ja und so bin ich einfach nur dankbar, dass bei uns alles gut ist. Und der Sachschaden bei meiner Familie ist auch ersetzbar.


Liebe Grüße
von einer heute immer noch etwas nachdenklichen
***
Pamy



25 Kommentare:

  1. Liebe Pamy, meine Gedanken sind auch bei dir und deiner Familie. Wirklich unfassbar was da passiert ist. Und einfach unglaublich welche Kraft die Natur doch hat.

    Ganz liebe Grüße
    Ines

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    1. Liebe Ines,
      meine Familie hat nur Sachschaden.... das geht dann schon. Aber lieben Dank für Deine Anteilnahme ♥

      LG,
      Pamy

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  2. Hallo Pamela,
    das tut mir unendlich leid für deine Familie. Gottseidank gibt es die Rettungskräfte vor allem auch die Freiwillige Feuerwehr und auch die Berufsfeuerwehr.

    Zur Feuerwehr kann ich mitreden, ich war jahrelang bei der Berufsfeuerwehr in Stuttgart beschäftigt und mein Sohn hat hier in Tamm die Jugendfeuerwehr mit aufgebaut. Wir sind das, was man als "Feuerwehrkinder" bezeichnet.

    Es wäre schön, wenn sich viel mehr Menschen für die Jugendfeuerwehr begeistern könnten, ebenso für den ehrenamtlichen Dienst in einer Freiwilligen Feuerwehr. Es sind leider immer noch viel zu wenige.

    Alles Gute für dich und deine Familie.

    Lieben Gruß Eva

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    1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    2. Ich danke Dir für Deinen schönen Kommentar. Ich sehe schon - so von Kind der Feuerwehr zu Kind der Feuerwehr-, da werden uns die Themen im September sich nicht ausgehen. Jetzt freu ich mich noch ein bisschen mehr, Dich kennenzulernen :)

      Liebe Grüße,
      Pamy

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    3. Und ich mich erst, gerade weil ich mich total gerne über die Feuerwehr unterhalte. Suuuper.

      LG eva

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    4. Na dann haste ja mit mir die richtige Gesprächspartnerin :)

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  3. So jetzt nochmals:
    Hier füge ich dir noch einen Link ein von unserer Feuerwehr.
    Ist ein Bericht zwar von der Jahreshauptversammlung 2004, bei der verschiedenen Kameraden befördert wurden, auch mein Sohn, der aber
    inzwischen bei einer anderen FF ist, da er ja nicht mehr hier wohnt.

    Es wäre schön, wenn sich mehr für so einen ehrenamtlichen Dienst begeistern könnten.

    LG Eva

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  4. http://www.feuerwehr-tamm.de/bericht/1-Hauptversammlung%202004

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  5. Liebe Pamy, die Bilder gestern und auch heute haben mich tief bewegt. Wie schrecklich! Und wie unfassbar was für eine Kraft die Natur doch hat. Wenn ich dann höre, wie die Medien und Meteorlogen das Chaoswetter nennen - nämlich Popcornwetter - empfinde ich das Hohn, auch wenn ich weiß, dass damit das Aufpoppen der Unwetter gemeint ist. Zum Schluß möchte ich mich hier bei Dir bei allen Feuerwehrleuten und Einsatzkräfte bedanken. Jungs und Mädels - Ihr seid wunderbar!! Liebste Grüße, Nicole (die Dich einfach mal in den Arm nimmt! Alles Gute für Dich und Deine Familie und den Leuten im Dorf!)

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    1. Popcornwetter? Das hab ich ja noch nie gehört - aber Du hast Recht, es klingt wirklich wie ein Hohn - Bedeutung hin oder her.

      Und vieeeeeeelen Dank für Deine so schönen Worte, meine Liebe ♥♥♥
      Ich drück Dich zurück,
      Pamy

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  6. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht...Ich habe mir erst gestern Nachmittag die Videos angeschaut, die Friederike verlinkt hat und die Urgewalten gesehen, die da gewirkt haben.
    Ich wünsche euch alles, alles Gute!
    Astrid

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  7. Liebe Pamy, ich hab seit Samstag oft an Euch gedacht, bei uns hat es ja zum Glück "nur" geregnet und es sind ein paar Keller vollgelaufen und Wiesen überschwemmt. Alles nix dramatisches.

    Hoffe, dass deine Familie und die ehemaligen Nachbarn die Schäden bald beseitigen können. Ich denke was bleibt, ist die Angst bei jedem größeren Regen, dass es wieder so schlimm werden kann.

    Liebe Grüße in den Odenwald

    Annette

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  8. Man kann sich die Nachrichten noch so oft anschauen, aber begreifen bzw. sich vorstellen kann man es sich nicht. Vor allem ist es so schrecklich, wenn man da steht, sieht wie das Wasser steigt und nichts dagegen tun kann. Die Hilflosigkeit muss fürchterlich sein!
    Ich drück dich und wünsche euch viel Kraft!
    Liebe Grüße
    Anette

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    1. Das ist sehr lieb von Dir, aber wie gesagt, bei uns ist alles gut. Musst Dir keine Sorgen machen ;)

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  9. Das stimmt, vieles wird zur Nichtigkeit.... angesichts solcher Sachen.... ♥

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  10. Liebe Pamy,
    das ist wirklich schockierend. Ich habe einen Film darüber im Internet gesehen und da blieb mir wirklich der Mudn offen stehen und ich konnte nur mehrmals "Oh mein Gott" murmeln. Diese Kraft, die das Wasser bekommen hat ist einfach nur angsteinflössend und unglaublich zerstörerisch (von den Toten möchte ich erst gar nicht sprechen).
    Aber, ich finde es einfach toll von dir, dass du dich bei der Feuerwehr engagierst!!
    Liebe Grüße
    Jutta

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  11. danke für deinen ausführlichen und nachdenkenswerten bericht. wir haben die bilder gestern voller entsetzen nd erschrecken im fernsehen geschaut und konnten kaum glauben was da passiert ist. die klimaveränderung und das jahrelange(jahrzehntelange!) wegschauen vor diesem wandel wird uns so etwas in zukunft wohl öfter "bescheren". wenn man immer weiter, höher und schneller hinaus/hinauf will, dann ist das wohl das ergebnis.
    deiner familie, den bewohnern der region wünsche ich alles, alles gute und dass sie nie wieder so etwas erleben müssen.
    liebe grüße, mano

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  12. Solche schlimme Sachen rücken immer unser Weltbild zu Recht....wir regen uns viel zu oft über viel zu unwichtiges...
    Liebste Grüße,
    Lee

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  13. nach deinem Post hab ich jetzt richtig Gänsehaut - es ist wirklich unglaublich und gleichzeitig finde ich es total schön, welch warme Worte du für die vielen, vielen Helferlein hast ♥

    Alles Liebe nima

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  14. Lieeb Pamy,
    es sit schlimm, was sich da alles abspielt.
    Um deine Familie tut es mir wirklich leid.
    Es ist immer gut, wenn Hilfe da ist. Hier waren
    auch dieFeuerwehr und das THW im Einsatz. Ohne diese
    Freiwilligen geht es einfach nicht mehr.
    Einen angenehmen Resttag wünscht dir
    Irmi

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  15. Diese Naturkräfte sind unglaublich! Was die Einsatzkräfte da leisten müssen... das müssen auch die nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verarbeiten (mein Vater war bei der Berufsfeuerwehr, da habe ich schon als Kind so einiges mitbekommen).
    Ich hoffe, dass den Menschen, die da ihr Daheim verloren haben oder unter großen Sachbeschädigungen zu leiden haben, rasche, unbürokratische Hilfe bekommen.
    Liebe Grüße
    Andrea

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  16. Liebe Pamy,
    ich bin auch erschrocken,wie schnell so starker Regen etwas anrichten kann...
    Schön,daß es so viele freiwillige Helfer gibt,
    damit der größte Schaden recht bald behoben werden kann.In der heutigen Zeit ist Hilfe nicht selbstverständlich.Leider...
    Ich wünsche dir und deiner Familie,daß das Geschehene nie wieder passieren wird!
    Fühl dich gedrückt,
    Kristin

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  17. mei des tuat ma in da SEELE weh,,,,
    wir ham vor drei JAHREN mal HOCHWASSER ghabt
    unser HAUS is damals verschont geblieben
    aber der SCHWAGER nebenan hats voll erwischt
    die ganze NACHT;;; haben die MÄNNER und die FEUERWEHR
    das schlimmste zu verhindern,,,,,hatte damals große ANGST;;;

    DENK an EICH,,,,und schick eich vuiiii KRAFT
    BUSSALE bis bald de BIRGIT

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  18. Oh man, da war ja was los bei euch! Schrecklich!
    Da fehlen mir die Worte und das will schon was heißen!
    Bei uns hier ist es so trocken und schon seit Tagen wird
    ganz schlimmes Unwetter angesagt. Mal sehen was noch kommt.
    Ich wünsch euch allen viel Karft bei allem was jetzt zu tun ist.
    Mir war übrigens gar nicht bekannt, dass die Feuerwehr ein schlechtes
    Image hatte. Ich habe Hochachtung vor dem Beruf.

    Liebe Grüße aus Berlin
    Doreen

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