Seit ich blogge, beschäftige ich mich ganz unweigerlich auch mit dem Thema Fotografie. Früher, also vor meiner Bloggerzeit, war das eigentlich überhaupt nicht so. Klar, ich habe schon immer gerne Fotos fürs Familienalbum gemacht, schöne Momente festgehalten oder auch mal eine hübsche Landschaft aufgenommen, aber das war es dann eigentlich auch schon. Ich hatte lediglich eine stinknormale kleine Digitalkamera, so eine wie sie vermutlich in den meisten Haushalten irgendwie vorhanden ist, aber bis dato hatte mir diese auch völlig ausgereicht.
Und dann habe ich eben wie gesagt das Bloggen begonnen und alles rund um das Fotografieren hat sich relativ schnell verändert. Wirklich schön waren meine Bilder zu Anfang absolut nicht, das habe ich schon selbst gesehen, der Ästhet in mir hat relativ schnell aufgeschrien, dass er das so nicht haben will, aber ich konnte es einfach nicht besser, hatte relativ wenig Ahnung von dieser Materie (besser gesagt gar keine) und wusste aber auch nicht, wie ich es besser machen könnte. Es musste somit relativ viel geübt und ausprobiert, auch technisch ein bisschen aufgerüstet werden und dabei hat es mir aber eines unglaublich gemacht: nämlich ganz viel Spaß. Ich hatte plötzlich -ohne dass ich das vorher gedacht hätte- relativ Freude daran, Dinge ins Szene zu setzen und diese zu fotografieren oder vor allen Dingen draußen mochte ich es, Dinge aus der Natur festzuhalten, gerne auch aus Perspektiven, die andere so vielleicht nicht wählen würden. Und ich wurde besser, ich habe mich entwickelt und heute bin ich da schon viel zufriedener mit meinen Bildern als ich das früher noch war. Auch wenn es noch lange nicht perfekt ist. Vom perfekten Foto bin ich noch noch ne ganze Ecke entfernt, ich habe immer etwas auszusetzen, ne Stelle wo mir etwas nicht gefällt, aber ganz ehrlich: eigentlich ist das ja auch gut so. Zudem liegt das perfekte Foto ja sowieso im Auge des Betrachters und vermutlich sehen andere oft gar nicht die Ecke, die einem selbst überhaupt nicht gefällt. Zudem habe ich neulich etwas ganz Interessantes dazu gelesen: Würde ich heute das perfekte Foto machen, hätte ich morgen keinen Anspruch mehr an mich selbst, es nochmals zu verbessern. Der Anreiz würde dann vermutlich irgendwie verloren gehen und es gäbe somit auch keine Weiterentwicklung mehr. Das wäre dann in der Tat sehr schade.
Die Suche nach dem perfekten Bild, der Freude daran, Objekte zu entdecken, diese aus den verschiedensten Blickwinkeln zu fotografieren und dabei zu sehen, wie es sich verändert, wenn man es mal von oben, von unten, von weit und von nah fotografiert, finde ich total spannend und macht mir dabei auch megaviel Spaß. Deshalb mag ich auch entsprechende Linkpartys, wenn es vorgegebene Themen gibt, welche ich umsetzten muss/soll, was dann dabei herauskommt und am Ende auch zu sehen, was andere aus einer Vorgabe gemacht haben.
Manchmal gibt es dann eben auch Sammlungen zu Themen, mit denen man sich bisher überhaupt nicht auseinandergesetzt hat, die einen aber sofort ansprechen. So zB auch Fraukes Schwarzweißblick, den ich wirklich total toll finde, obwohl ich bisher mit der Schwarz-Weiß-Fotografie so gar nicht viel am Hut hatte. Klar, man macht mal ein Foto bzw. entzieht ihm im Nachhinein die Farbe, weil es eben auch mal ganz hübsch wirkt, aber so wirklich beschäftigt habe ich mich mit diesem Thema bis dato noch nie. Dabei ist das so interessant, gerade auch wie sich das alles mit dem Licht, den Kontrasten bzw. der Wirkung verhält, wenn bei einem Bild die Farbe fehlt. Bei manchen Aufnahmen wirkt alles plötzlich unglaublich mystisch und geheimnisvoll. Und weil das so unglaublich spannend ist, probiere ich mich in letzter Zeit immer häufiger damit auch aus. Meine Instagram-Follower werden es vielleicht schon bemerkt haben :)
Aber auch im Blog will ich es zu einem festen Bestandteil machen und hier ebenso meine Schwarz-Weiß-Experimente zeigen bzw. diese mit Euch teilen. Ich bin noch am Anfang und das alles ist sicher noch ausbaufähig, aber ich möchte mich wie ich oben schon schrieb eben auch weiterentwickeln. Mittlerweile kann ich auch echt sagen, dass das Fotografieren zu einem wirklichen Hobby von mir geworden ist, auch wenn ich meist die Kamera gar nicht dabei habe und oft "nur" das Handy dafür herhalten muss. Schon beeindruckend wieviel Technik in solch kleinen Geräten mittlerweile steckt. Aber auch für mich ein Zeichen dafür, dass die Technik eben nicht immer alles ist und es bei einem guten Foto viel eher auf einen guten Blick als auf eine teure Kamera ankommt. Wobei es hier natürlich auch Grenzen gibt.
Habt einen feinen Tag!
Pamy
Tolle Fotos! Ich bin ja auch für Schwarz-weiß sehr zu haben, besonders im Odenwälder Winter, wenn man meint, das Wetter sei zum Fotografieren viel zu grau und unscheinbar. Jetzt klicke ich mal den Link an und geselle mich vielleicht zu Euch, ganz in schwarz-weiß. ;-)
AntwortenLöschenOja, liebe Friederike. Unbedingt sogar!!! Ich liebe Deine Fotos und sie würden sich prima in dieser Runde machen ;)
LöschenLiebe Grüße in die Nachbarschaft
Verrückt! Ich habe natürlich lange nur mit SW-Fotos gelebt und nur solche fotografiert ( und sogar gelernt, sie selber zu entwickeln und abzuziehen ). Verrückt auch, dass diese Fotos sehr viel haltbarer sind als die späteren Farbfotos...
AntwortenLöschenIch habe lange analog mit Spiegelreflexkamera und Wechselobjektiven fotografiert, aber wegen der zunehmenden Kreuzschmerzen haben mich die Kompaktkameras fasziniert ( meine erste, ein IXUS, war außerdem noch richtig SCHÖN ). Die hatte ich sozusagen in der Hosentasche und auf einmal wurde alles Mögliche unterwegs festgehalten und ich habe mit meinen Collagen angefangen. Die Ixus wurde geklaut, eine zweite, weniger befriedigende folgte, dann eine tolle Kompaktkamera von Panasonic Lumix, mit der ich sehr glücklich war, bis sie nicht mehr funktionierte. Das Folgemodell - na ja. Und mittlerweile hatte ich als Bloggerin anderes kennen gelernt. Und da haben mich die Festbrennweiten - Objektive bzw. ihre Effekte fasziniert. So kam eine Systemkamera ins Haus. ich möchte sie nicht mehr missen. Und die bietet mir eben auch eine erneute Freude an der SW - Fotografie...
Schön sind deine Bilder!
LG
Astrid
Liebe Pamy,
AntwortenLöschendeine Fotos sind super toll, mir gefallen sie sehr. Ich fotografiere mit der Nikon D5100, experimentiere aber eigentlich kaum mit den Einstellungen, weil mir einfach die Zeit fehlt und darum leider meist nur im Automatikmodus.
Freue mich auf weitere Fotos von dir.
LG Dani
Wirklich ganz tolle Aufnahmen. Ich mag schwarz weiß Fotos auch total gerne und fotografiere mittlerweile mit einer Systemkamera. Allerdings habe ich noch gaaaaanz viel zu lernen, darum werde ich mir den Satz "Würde ich heute das perfekte Foto machen, hätte ich morgen keinen Anspruch mehr an mich selbst, es nochmals zu verbessern" auf jeden Fall auf die Fahne schreiben.
AntwortenLöschenHerzlichst Ulla
Liebe Pamy,
AntwortenLöschenauch meine Fotos waren anfangs nicht so der Brüller und man entwickelt sich wirklich erst mit der Zeit irgendwie weiter,das stimmt.
Es macht wirklich Spaß zu experementieren und auch mal andere Blickwinkel ins Auge zu fassen.
Wir haben bis jetzt noch keine Spiegelreflex,aber mit der großen Digi (Sony) bekommt man auch schon ganz ordentliche Fotos hin.
Aber den Unterschied sieht man schon zu Spiegelreflex,finde ich.
Zu Weihnachten erfüllen wir uns vielleicht den Traum:)
Es gibt ja schon tolle Einsteigermodelle.
Dein Spinnennetz-Foto find ich auch grandios und in s/w sieht es wirklich intensiver aus.
Einen schönen Tag wünscht dir
Kristin
Liebe Pamy,
AntwortenLöschenmal Handy - mal Kamera.
Manchmal ist mir die Spiegelreflex nämlich einfach zu schwer.
Aber die besseren Bilder macht sie natürlich schon :-)
Ganz viele liebe Frühlingsgrüße
sendet dir die Urte :-)
Ein hochinteressanter Post und spannende Fotos mit spannenden Gedanken.
AntwortenLöschenHmmm. Was ist das überhaupt - das perfekte Foto? Ich glaube nicht, dass es so etwas gibt - in dem Sinn, dass jede/r Betrachter/in es als perfekt empfinden würde.
Vielleicht bin ich von Vorgestern mit der Meinung: Aber ich finde, eine Foto ist das Abbild einer gesehenen Szenerie - ein zweidimensionaler, rechteckiger eingefangener subjektiver Augenblick manipulierte Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit ist nicht perfekt. Momente und Szenerien sind manchmal spannend, interessant, witzig, beruhigend, anrührend, faszinierend, verstörend, Mitleid erregend, machen wütend, Oder langweilig, nichtssagend, banal, spannungslos. Oder sie berühren mich nicht. Aber selbst Fotos, die solche Dinge zeigen, können funktionieren, und zwar in einer Serie, die eine Geschichte erzählt - im Kontext mit der Kategorie, die wir spontan als "gut" bewerten würden.
Aber gerade bei der Fotografie muss man die eigene Betrachtung immer in den Vordergrund stellen, denn was für mich richtig ist, gilt für andere noch lange nicht. Ich erinnere mich an einen Freund, der sein Zimmer für ein paar Monate in den 90er-Jahren an einen syrischen Austauschstudenten vermietet hatte. Als er zurück kam hatte der Zwischenmieter ein Plakat für eine Ausstellung für Aktfotografie (ich weiß nicht mehr welcher Fotograf es war) mit Papierstreifen und Reißzwecken überdeckt. Es war ein sehr züchtiges Bild, aber allein das angedeutete Dekolleté überforderte den Besucher. Ihm hat das Bild, das wir wunderschön und ästhetisch finden würden, nicht gefallen. Sprich: Die von uns subjektiv empfundene Schönheit (die wir so gelernt haben) war mit seinem angelernten Ästhetikempfinden (das natürlich auf Tabus basierte) nicht deckungsgleich..
Deshalb: Ich habe ich an der HDR-Landschaften, den Lightroom-gefilterten und vignettierten Instagrammfotos satt gesehen, an polierten perfekten "Porträts" (die in Wirklichkeit das innere Abbild zeigen, wie der Mensch sich selbst sehen möchte, als dass er/sie tatsächlich aussieht). Für andere gilt das mit Sicherheit nicht.
Ich liebe die Straßenfotografie, das echte Leben in seiner Unschärfe, Banalität, seinen unvollkommenen Menschen und Orten. Das wird leider durch die Gesetzgebung mehr und mehr unmöglich gemacht. Ja, ich weiß, auch die klassischen Straßenfotografen haben manipuliert und die gegenwärtigen tun es auch. Aber die versuch(t)en das wahrhaftige Leben zu zeigen, so wie SIE es wahrnehmen bzw. wahrgenommen haben.
Dagegen erscheint mir die die Suche nach dem perfekten Bild als der Versuch, Bilder für andere zu machen, nicht für UNS. Die Grundfrage ist doch: Drücke ich auf dem Auslöser, weil ich das Objekt interessant finde, oder bilde ich es ab, weil andere so was schon gemacht habe (und dafür begeistert gelobt wurden) und ich der Meinung bin, ich müsse das jetzt auch machen?
Ich bin mir bei oft selbst nicht sicher. Denn natürlich strebe ich auch nach Ästhetik, will schöne Bilder. Auch ich habe Ansel Adams Werk bewundert und dann viele (gescheiterte) Versuche gesehen, Adams Motive genauso wie er zu fotografieren (was nicht geht). Aber an Adams sieht man auch, dass Perfektion eben auch Ordnung und Strenge, die keine Spielräume für Fragen und Zweifel offen lassen, bedeutet. Denn Perfektion ist etwas Absolutes. Die einzige Möglichkeit, sich der Perfektion zu widersetzen, ist es, die Unvollkommenheit als Stilmittel dagegen zusetzen.
VG,
Ralf
Hallo Pamy,
AntwortenLöschenso ging es mir auch, ich habe früher mit einer Bridge-Kamera und einer schönen kleinen Reisezoom (und Handys *lach*) meine Bilder gemacht. Als ich dann angefangen habe Bilder für den Blog zu machen, legte ich irgendwann mehr wert etwas bessere Qualität zu liefern und kaufte mir eine Sony a58. Dann kamen eine Reihe Objektive dazu, weitere Kameras wie die alpha 6000 und demnächst vielleicht noch eine a7.
Seit diesen Tagen macht mir fotografieren richtig Freude, da kann ich mich Stunden im Wald aufhalten und die Leute schauen was es da wohl tolles zu sehen gibt und schütteln dann den Kopf *lach* weil da nur Bäume sind ;)
Aber ich bin nicht so perfekt und erhebe auch nicht den Anspruch alles manuell machen zu müssen - wichtig ist die Freude :)
Lieben Gruß aus dem hessischen Odenwald
Björn :)