Für alle Nichtfaschnachter empfehle ich vorsorglich, diesen Post vielleicht nicht weiter zu lesen oder meinen ganzen Blog bis Aschermittwoch eventuell sogar ganz zu meiden, denn hier steht im Moment gerade alles im Zeichen der 5. Jahreszeit (ok, wisst Ihr ja auch nicht erst seit heute) und ich werde mal wieder ein Hohelied auf diese schöne Zeit singen. Also wer damit so überhaupt gar nix anfangen kann, muss jetzt entweder ganz stark sein oder eben wie gesagt, meinen ganzen Blog bis nach Aschermittwoch meiden. Faschnachtliche Grüße an der Stelle an die liebe Astrid, die gestern auch schon sowas in der Art geschrieben hat. :)
Was ich auf jeden Fall an der Faschenacht bei uns hier so mag, ist ganz besonders, dass es nicht einfach nur die pure Feierei und Verkleiderei ist, sondern dass hierbei um ganz viel Brauchtum und Tradition geht. Hat ein bisschen was auch von der alemannischen Fasenacht (auch wenn wir nicht in dieser Region liegen) und das mag ich wirklich sehr.
Wichtig hierbei ist natürlich auch die Kostümierung und uns, in der Faschenachtshochburg von und zu Buchen (im schönen Odenwald), trägt man einen sogenannten Huddelbätz. Diese sind sogenannte Lichtgestalten, die die Wintergeister vertreiben und den Frühling symbolisieren sollen. Sie sind nicht nur bunt, sondern auch furchtbar laut, da sie überall mit Glöckchen behangen sind (sonst hörts der Winter ja nicht).
Im Übrigen ist so ein "Standartkostüm" auch unglaublich praktisch, denn man muss sich irgendwie nie Gedanken darüber machen, was man sich denn so anziehen könnte. Dass so ein Teil 20-30 Jahre hält, ist eigentlich auch keine Seltenheit. Aber er macht Arbeit - viel Arbeit, denn für einen Erwachsenen benötigt man so an die 2.000-3.000 "Fleckle" aus Stoff, die man zuvor allesamt mit einer Zickzackschere ausschneidet und dann entsprechend aufnähen muss.
Das kann zwar auch ein bisschen einfacher haben, wenn man einen gewellten Rollschneider nimmt, aber dann sind es eben nur Wellen und keine Zacken, was mir nicht wirklich gefällt (soviel Ehrgeiz muss dann doch irgendwo auch sein - zumindest bei mir). Es gibt auch noch eine ganz einfache Variante, nämlich ein Huddelbätz aus Filz, das ist genauso anerkennt und der Unterschied liegt eigentlich auch nur im Geschmack und dem was man lieber mag. Aus Filz hat es jedoch den Vorteil, dass man die Fleckle nicht mit der Hand schneiden muss, sondern man kann sie ganz einfach in die Druckerei bringen und dort stanzen lassen (Connection sind natürlich erforderlich). Mein Huddelbätz ist ein solcher Filzhuddelbätz und mittlerweile 13 Jahre alt, d.h. er würde auch noch ein bisschen halten. Genäht habe ich ihn damals nicht selbst (da konnte ich nämlich noch gar nicht nähen und besaß nicht mal eine Nähmaschine), sondern eine Näherin aus dem Ort. Es gibt hier nämlich auch sowas wie "Profi-Huddelbätz-Näherinnen", bei denen man sich so ein Teil nähen lassen kann, aber das kostet (angemessen der Arbeit natürlich) ein paar stattliche Euros.
Seit ich jedoch selbst nähe, ist es mir auch ein Anliegen, so etwas selbst zu machen. Und da mein Sohn aus seinem letzten schon wieder rausgewachsen ist, musst in diesem Jahr wieder ein neuer her und ich bin ganz happy, dass ich ihn schon fertig habe. Ohne Nachtschicht wie beim letzten Mal... aber dafür mehr als doppelt so viele Fleckle. Der Schnitt für die Hose ist von *hier*, ich hab ihn am Bein allerdin gs ein bisschen begradigt und oben ist kein Bündchen angenäht, sondern einfach nur gesäumt und mit einem Gummiband versehen. Die Jacke habe ich nach dem Lillesol Basics Schnitt -No. 23 (Fleecepulli) genäht und das Vorderteil dafür einfach komplett geteilt. Das habe ich ebenso bei der lieben Astrid so gesehen und war dafür echt dankbar, da ich genau so etwas ebenso gebraucht habe und so auch gar nicht mehr lange nach etwas Passendem suchen musste. Sie hat nämlich hier quasi die köllsche Verion eines Huddelbätzes genäht und das kam mir deshalb dann auch sehr gelegen :)
Für mich selbst hätte ich auch gerne einen solchen aus Stoff, weil er mittlerweile viel viel besser gefällt. Nur hatte ich bisher nie die nötige Zeit. Für mich hat es lediglich für einen Rock gereicht und ich hoffe, ich schaffe es die Tage, Euch diesen ebenso noch zu zeigen.
Aber nicht nur einen neuen Huddelbätz gab es hier zu nähen. Da meine Familie und ich an insgesamt drei Umzügen mitlaufen werden und wir hier etwas völlig anders und auch an den Tagen unterschiedliches tragen werden, laufen auch die weiteren Vorbereitungen gerade auf Hochtouren. Da die Mottos jedoch immer geheim sind und mittlerweile auch immer wieder Bekannte und Freunde von mir in diesem Blog lesen, kann ich Euch hierzu leider nicht wirklich was verraten..... doch wie Ihr seht... wir sind schon fleißig (wer ahnt, was das hier geben könnte?)
So und bevor ich jetzt noch weiter vor mich hinschwärme und Euch damit nun endlich auf den Wecker gehe, werd ich jetzt mal arbeiten gehen und heute Mittag direkt weiterwerkeln... aber nicht, bevor ich nicht noch schnell beim heutigen Creadienstag vorbeigeschaut habe.
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Pamy
Hallo,
AntwortenLöschenganz toll gemacht. Das erinnert mich an das Hansele aus der alemannischen Fasnacht.
Viel Arbeit klasse.
LG Eva
Huhu liebe Pamy,
AntwortenLöschendas Kostüm sieht echt klasse aus! Und es sieht nach ganz schön viel Arbeit aus - die sich aber mehr als gelohnt hat :-). Wirklich toll!! Ich bin ehrlich gesagt überhaupt kein Fan von Fasching & Fastnacht - mag wohl aber auch an unserer Gegeng liegen, da ist das einfach nicht so ausgeprägt. Aber ich finde es toll, wenn Leute darin richtig aufgehen - wie Astrid und Du zum Beipiel. Mit so viel Herzblut. Da lese ich auch geeeeern eure Posts weiter :-).
Liebste Grüße
Nadja
Karnevalistische Grüße aus KÖLLE in den Odenwald! Super, dass die Tipps genutzt haben! Der große Enkel hat mit seinem Lappenkostüm sogar den 1. Preis bekommen inseiner Schule bei der Karnevalsparty! So sehr bewundert wird die Flecklesarbeit anderswo!
AntwortenLöschenViel Erfolg bei der weiteren Arbeit!
Herzlichst
Astrid
einfach toll !!!
AntwortenLöschenlg anja
Oh je... ich bin ja ganz raus bei Fasching ;)) Dir aber viel Spaß und geniale Idee!! ♥
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Christel
So viel Arbeit!
AntwortenLöschenDie Drachenkämpferin hat für sich und den Bodyguard "Kostüms" genäht. Man geht an die Basler Fasnacht! Da kann man nicht einfach so hingehen...
Viel Spass dann
Herzlichst
yase
Das Kostüm ist ja traumhaft, liebe Pamy! Um das Zuschneiden der unzähligen, gemusterten Karos beneide ich Dich nicht. Aber gerade dieser fröhliche Form und Mustermix macht die Verkleidung zu einem absoluten Hingucker!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Sabine